Chronik. 1919-1932
Es liegen
nicht von allen Jahren Protokolle vor.
1922
Im
März dieses Jahres wurde im Rat über die Anschaffung einer
Motorspritze beraten. Da die Kosten zu einem Viertel die
Landesgemeinden übernehmen sollten (25 000 M), erklärte der
Gemeinderat die Beschaffung für zu kostspielig. Hier noch einmal
zurückblickend auf die Ausbildung der Feuerwehrmänner. 1911
führte die Staatsregierung auf Betreiben des Feuerwehrverbandes
Lehrgänge für Hauptleute der Wehren auf der Hauptfeuerwache
in Braunschweig ein, die bis 1939 durchgeführt wurden. Danach
wurden diese zum Besuch der Feuerwehrschule in Celle verpflichtet.
Zahlreiche kleinere Lehrgänge und Kurse wurden auf Kreis- oder
Amtsebene durchgeführt.
1924
Auf einer
Ratssitzung wurden diverse Neubeschaffungen für die Freiwillige
Feuerwehr beschlossen, sowie die Instandsetzung der fahrbaren Leiter.
Die Feuerwehr rückte zu einem Brand des Gasthofes
Kaiser(Deutsches Haus) aus.
Schließlich machte die
fortschreitende Technisierung auch für die ländlichen
Feuerwehren eine Umrüstung von den Handdruckspritzen aus der
Gründungszeit der Freiwilligen Feuerwehren zu leistungsfähigeren
Motorspritzen notwendig, eine Maßnahme, die bei den
Landesfeuerwehrtagen in Schöningen (1920) und Holzminden (1924)
vorangetrieben wurde. Der Landesverband spricht hier auch schon von
übergreifenden Unterstützungen. Zusammenarbeit mit
"Kreis-Überlandmotorspritzen" mit kleineren
"Orts-Motorspritzen"
1925
In diesem
Jahr brannte ein Nebengebäude auf dem Posthof. Das Feuer wurde
mit der neuen vierrädrigen Pferdezugmotorspritze mit eine
Nennleistung von 800 Litern in der Minute gelöscht.
Das war
wahrscheinlich auch der Anstoß für Badenhausen, denn im
gleichen Jahr erhielt die Freiwillige Feuerwehr Badenhausen eine
Pferdezugmotorspritze, die sog. Müllersche Spritze, die als
Veteran im heutigen neuen Feuerwehrgerätehaus vom technischen
Fortschritt des Feuerlöschwesens der zwanziger Jahre
zeugt.
1926
Die neue Badenhäuser
Motorspritze bestand seine Feuertaufe beim Brand der Stellmacherei
Fricke, Thüringer Str. 74(300). Es wurde fehlendes Zubehör
für die neue Motorspritze angeschaft. /Schläuche,
Kupplungen) Es war in der Tat notwendig geworden, eine
leistungsfähige Motorspritze zur Brandbekämpfung
anzuschaffen, denn in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts
wurde so oft Feueralarm für unseren ort gegeben, dass
Badenhausen von spitzen Zungen den Beinamen '''"Brandhausen"'''
erhielt.
1928
Die Feuerwehr kam bei einem Brand
des Wohnhauses des Bauern Roddewig zum Einsatz.
Freiwillige
Feuerwehr Badenhausen - 1928 - H. Hillebrecht/A.
Oppermann/W.Oppermann
1929
Für Haus,
Hof und Schule, ein Buch der Feuerschutzvorschrift,
Unterrichtsheft
bei Einsätzen mit Chemikalien. Auch damals schon wichtig für
die Feuerwehren.
1931
Am
19. Otober dieses Jahres brannten Haus und Nebengebäude des
Bauern Willi Mackensen in der Neuhütte Nr. 11 bis auf die
Grundmauern nieder. '''Auszug aus der Osteroder Zeitung: Gestern
nachmittag (19 Oktober) gegen 4 Uhr erscholl plötzlich in
Badenhausen Feueralarm. Wohnhaus und Stallungen des Landwirts Willi
Mackensen standen in hellen Flammen und brannten bis auf die
Grundmauern nieder. Die Bewohner waren auf dem Felde, nur eine alte
Frau und das Kind des Mackensen waren zuhause. Der Brand wurde erst
bemerkt, als alles in Flammen stand. Die Feuerwehr von Badenhausen
war sofort zur Stelle. Zur Sicherheit wurde noch die Teichhütter
Wehr herangezogen, die den Brand auf seinen Herd beschränkte.
Die gesamten Erntvorräte wurden ein Raub der Flammen. Das Vieh
konnte mit großer Mühe gerettet werden. Das abgebrannte
Anwesen war das Ahnenhaus des Generalfeldmarschalls von Mackensen,
der bekanntlich am 2. Mai 1930 Badenhausen einen Besuch
abstattete.
1932
Mit den erhaltenen
Niederschriften des verdienstvollen Schriftführers Wilhelm Weber
beginnend vom 17.04.1932, erhält der Rückblick auf die
Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehr Badenhausen durch aus
plastische Tiefenwirkung. Kontrasreiches Hell und Dunkel zeichnet ein
Stück jüngster deutscher Geschichte im kleinsten örtlichen
Umkreis unserer Gemeinde Badenhausen und ist damit zugleich eines der
unzähligen deutschen Lehrstücke von demokratischem
Gemeinsinn bis hin zu Irrungen und Verwirrungen des 3. Reiches. Dabei
sollte Ehre der Wahrheit nicht verschwiegen werden., dass auch nach
dem Zusammenbruch des NS-Staates 1945 laut Protokollen Licht und
Schatten menschlichen Handelns zuweilen kaum voneinander trennen. Die
Protokolle Webers setzen in einer Zeit des politischen Umbruchs ein,
die die Polarisierung nicht nur auf der entscheidenden politischen
Ebene vorantrieb, sondern auch das Zusammenleben der Bürger in
den vilefälltigen Gemeinschaften vergiftete. Die Entwicklung der
Freiwilligen Feuerwehr Badenhausen spiegelt sich in jener Zeit im
Ablauf der Geschehnisse des Braunschweigischen
Landesfeuerwehrverbandes wieder.
1932
Das erste Protokoll von Wilhelm Weber
Entstehung der Brandkasse